Wie würden Basel und die umliegenden Landschaften aussehen, wenn der Selbstversorgungsgrad der Stadt bei Gemüse und Früchten etwa 70% betragen würde? Unsere städtebauliche Studie «Ein Garten Archipel» ist frisch aus dem Druck gekommen! 2024 . EIN GARTENARCHIPEL
Abstrakte Collage in Anlehnung an die Vision von Berlin als «Städtearchipel in einer grünen Naturlagune» von O.M. Ungers. Dargestellt wird jedoch nicht eine fragmentierte Stadt im grünen See, sondern ein Archipel kollektiver Versorgungsgärten, die in einer Stadtlagune liegen und zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen. Mit dem Zuwachs aktiver Communities und Produktionsgärten steigt die klimatische Relevanz. 2024 . EIN GARTENARCHIPEL
«Ein Gartenarchipel» enthält ein vertieftes Porträt des Basler Solawi-Betriebs plankton—der Gemüsekooperative aus der Stadt—und dessen Bodenpraktiken. Das Potential für die öffentliche Unterstützung solcher Initiativen im Hinblick auf klimatische und ökologische Planungsziele wird dabei geschildert. Zugleich ist es ein Toolkit um Wissen an jene weiterzugeben, die ähnliche Projekte aufstellen möchten. Oben ist eine Pflanzungsstrategie skizziert, bei der an bestimmten Stellen Nützlings- und Blühstreifen ausgesät sind, zum Beispiel mit Kornblumen, Phacelia, Sonnenblumen oder Buchweizen, die bestäubende Insekten und Nützlinge zur ntäurlichen Schädlingsbekämpfung anlocken. 2024 . EIN GARTENARCHIPEL
Die Stadt wächst nach innen und erfindet sich neu in Bezug auf Boden und Biodiversität: Garteninseln ermöglichen kleine Nutz- und Wildgärten; ein Saumbiotop vermittelt zwischen Stadt und offener Landschaft, beherbergt Obst- und Nussgärten sowie Infrastrukturen wie Gewächshäuser zur Setzlingsproduktion und sogenannte «Food-Factories» zur Lebensmittelverarbeitung; die Stadtlandschaft wird von weiterer Verstädterung geschützt und produziert bodenaufbauend für die Stadt. Regenerative Praktiken sindn vorgeschrieben und werden in Kollaboration mit den Gewässer-, Natur- und Landschaftsschutzbehörden abgestimmt. 2024 . TERRITORY BUCH
Anlässlich der Herausgabe von «Open Access: ETH Studio Basel» – einem digitalen Archiv mit den kompletten Werken des Instituts – fand am 7. Mai 2024 in Zürich ein öffentliches Symposium unter dem Titel «ETH Studio Basel Open Access: A Public Launch» statt. Drei Rundtischgespräche reflektierten über die bedeutendsten Forschungslinien des Instituts und boten einen Ausblick für die Architekturlehre und -praxis an. Vesna Jovanović zusammen mit Manuel Herz, Jacques Herzog, Jasmine Kastani, Bart Lootsma, Milica Topalović und Ying Zhou im Panel «Specificity and Urbanisation», über die langjährige Forschung, aus der das Buch «Territory» hervorging.
2022 2023 . CVIJIĆEVA UL.
Der Umbau einer Wohnung in der Cvijićeva ulica, Belgrad, umfasste die Entfernung eines Mauerteils in der Eingangshalle, um Tageslicht quer durch die Wohnung zu bringen. Dies entlastet die Halle als Raumverteiler und schafft weichere räumliche Übergänge. Das originale Fischgrätparkett wurde sorgfältig erhalten und auf unsichtbare Weise dort ergänzt, wo durch die Wandentfernung eine Lücke entstanden war.
2022 2023 . CVIJIĆEVA UL.
Der Umbau beinhaltete die Restaurierung der Balkonkastentüren und Kastenfenstern, die – typisch für den Bauart der 1950er-Jahre – über einen äusseren Hauptflügel und einen inneren Winterflügel verfügen, passend zum Kontinentalklima in Osteuropa. Die Paneele benötigten kleinere Reparaturen an den Griffen sowie eine Erneuerung aller Wetterschenkel. Anschliessend wurden sie sorgfältig lackiert und wieder montiert. Eine thermische Dämmung wurde an der Innenseite der Fassadenwand angebracht; entsprechend wurden sämtliche inneren Fensterbänke ersetz.
2022 2023 . CVIJIĆEVA UL.
Im ursprünglichen Grundriss aus dem Jahr 1954 war eine kompakte, funktionale Küche samt kleinen Lüftungsfenster in einer Nische untergebracht, die nur vom Speisezimmer aus zugänglich war. Unser Vorschlag sah eine Rotation von Badezimmer und Küche um die Steigzone vor, sodass die Küche in der Mitte der Wohnung positioniert werden konnte, um als Herdstelle zu fungieren. Unmittelbar neben dem Eingang gelegen, befindet sich die Küche nun zentral zwischen Wohnzimmer und Balkon. Der Umbau bot die Chance, eine zweite Balkontür einzufügen, was eine neue Bewegungsdynamik in der Wohnung zur Folge hat – im starken Kontrast zur zellenförmigen Ordnungslogik der Einzelzimmer zuvor.
2022 . 4 MÖBELSTÜCKE
Auftrag für mehrere Möbelstücke für eine Kleinwohnung mit reichlich Bedarf an geschlossenen und offenen Abstellmöglichkeiten. Beweglicher Kaffeetisch mit vier Fächern, nach gängigen Papierformaten dimensioniert, um Lesestoff stapeln zu können.
2022 . 4 MÖBELSTÜCKE
«Ein Bücherregal, um 1'001 Erzählungen zu beherbergen!» Das Büchergestell ist als inkrementelle Schichtenbildung konzipiert, mit hohen Fächern von unten beginnend – wo Kunstbücher und gewichtige Kompendien beherbergt sind – bis nach oben hin immer niedriger werdend, wo politische oder wirtschaftliche Traktate und Romane Platz finden.
2022 . 4 MÖBELSTÜCKE
Detailansicht vom «Bücherregal um 1'001 Erzählungen zu beherbergen!»: Eine sanfte visuelle Hierarchie wird zwischen den Orthogonalelementen eingeführt. Betont werden die waagrechten Linien, die aus der Ferne eine stille Stratifikation ausbilden. Die Strata wird zusätzlich mit Voll- und Strichlinien ausdifferenziert, um den Wechsel in den Fächerhöhen zur einfacheren Nutzung zu betonen.
2022 . 4 MÖBELSTÜCKE
Ein schlankes Möbelstück bietet geschlossene Abstellmöglichkeit. Für das Wohnzimmer angedacht, nimmt es verschiedenartige Objekte auf: eine Schallplattensammlung, eine Auswahl an Digestifs, Reiseberichte zum Versinken in Tagträumen, das Kinoprogramm, einen Beamer samt unkontrollierbarer Verkabelung, ein Hantelset fürs Krafttrainig zuhause und vieles mehr! Klein und mit bescheidenen Präsenz im Raum stehend, bergen die zwei Ablagefächer jedoch dank ihrer grosszügigen Dimension Platz für Spontanes und Unvorhergesehenes.
2021 . LA SVOLTA
Unser Wettbewerbsbeitrag für ein kantonales Wohngebäude in Volta Nord, Basel, postulierte die Küche als eine schmale Konstruktion aus unscheinbaren Schränken, die jeweils in eine Wandverbreitung eingefügt wird. Mit der Wand eingeblendet, ähnelt die Küche einem gewöhnlichen Einbauschrank – bewusst nicht hervorstehend, unspezifisch und unbestimmt bleibend. Diese Ausformulierung ermöglicht die Entstehung von queerer, passagenartiger Räume, die unerwartete neue Nutzungarten zulassen. Mit diesem Entwurf haben wir eine Potentialuntersuchung eingeleitet, die den Küchenraum aus seiner vorgeschrieben Nutzungsart zu entschlüsseln und zu entflechten versucht.
2021 . LA SVOLTA
«La Svolta» plädierte für einen geschlossenen Blockrand auf der Bauparzelle, die sich unmittelbar in der Nähe des Industriegebiets Basel-Nord befindet und aufgrund dauerhafter Lärmemissionen einen besonderen Umgang benötigt. Eine bändige urbane Form zittert punktuell in leichten Schaukeln, um geschützte Loggien und halbgeschlossene Terrassen auszubilden. Durch die aussenliegenden Privatgeschossflächen wird eine Querventilation für die Wohnungen ermöglicht. Das Gebäude tritt leicht zurück und kantet sich ab, was eine Verstärkung der öffentlichen Raumsequenz — vom Schulaussenraum zur Lysbüchelplatz — zur Folge hat.
2020 . TERRA INCOGNITA
Das S AM Schweizerisches Architekturmuseum hat in Koproduktion mit der Stadtplanung Basel-Stadt eine Ausstellung und eine Reihe von Talks in Form eines Forums mit dem Titel «Basel 2050» organisiert, um zukuftstaugliches Stadtwachstum mit einem breiteren Publikum mitzudenken. Eine Raumsequenz schilderte die Zeit: das Stadtmodell von 1960 («Gestern»), das heutige Modell von 2020 («Heute») und eines mit den bekannten künftigen Bebauungen («Morgen»). Wir wurden von Studio Céline Baumann eingeladen, bei der Szenographie mitzuwirken, und haben gemeinsam ein spekulatives Modell der Zukunft für den letzten Raum konzipiert («Übermorgen») und «Terra Incognita» benannt. Das Modell bestand aus einer Schicht bepflanzter Erde, bedeckt mit gefrästen Metallplatten, die die Blockrand-Silhouette Basels nachbildeten. Die schwarze Erde steht für wertvolle Landressourcen in der gebauten Stadt und regt zur Diskussion darüber an, was bereits vorhanden ist. Gleichzeitig evoziert sie eine Ungewissheit für die Planung, indem sie die urbanen Blockränder hervorhebt, die überwiegend in Privatbesitz stehen. 2020 . TERRA INCOGNITA
Das spekulative Modell bestamd aus 6 mit Erde befüllten Hochbeeten, durch die die Pflanzen im Negativ durch den Stadtplan gewachsen sind. 2019 . LASS MICH VERWUNDBAR SEIN
Das Schwesterprojekt war ein queer-feministisches Kollektiv, mitbegründet in Basel von Céline Baumann, Anja Haldimann, Vesna Jovanović, Selina Locher, Laurent Rueff und Yuma Shinohara. Wir haben uns mehrere verwandte Räume, verteilt über die ganze Stadt, angeeignet und darin Events organisiert, unter anderem eine Queer-Bingo-Nacht, nicht-kommerzielle Community-Treffen und ein Auflösungsfest in einer Zwischennutzung. Über mehrere Wochen waren wir in experimentellen Kunstraum Kasko und haben die Arbeit von Alexandra Devaux gezeigt, einen Rundtisch zum Thema Vulnerabilität im Bezug auf Männlichkeit gehalten und ein Konzert von Legion Seven organisiert. 2018 . DREIECK KLYBECK
Die Genossenschaft Klybeck beauftragte Architektin Martina Kausch mit einer Studie für ihr Bestandesareal, um Erweiterungsmöglichkeiten auf dem benachbarten Industrieareal Klybeckplus auszuloten. Vesna Jovanović wurde aufgrund ihrer Erfahrung bei der Testplanung von Klybeckplus beigezogen. Das Team wurde durch die Landschaftsarchitektin Céline Baumann und den Architekturhistoriker Martin Josephy ergänzt. Präsentation mit Diskussion über vier mögliche Raumstrategien. Die Genossenschaft arbeitet noch immer an einem Dialog mit der Eigentümerin und möchte am Gebäudebestand weiterbauen.
2012 2016 . TERRITORY BUCH
Mitherausgegeben von Forschungsleiterin Vesna Jovanović und Mathias Gunz, stellt die letzte Publikation der ETH-Professoren Roger Diener und Marcel Meili am ETH Institut Studio Basel einen empirischen Blick auf den Begriff Territory dar, verstanden als jene grossräumige, physische Oberfläche des Erdreichs, auf der Städte und Landschaften sich in einem materiellen Austausch wechselseitig entwickeln. Territory bedingt ein Verständnis des Hinterlands als der gesamten natürlichen Umwelt – deren Ressourcen, menschengemachte Strukturen und Infrastrukturen, aber auch deren historische Ablagerungen und kulturelle Bedeutungssysteme.
Jedes Bauwerk hat einen materiellen und energetischen Haushalt. Aus dieser Betrachtungsweise ziehen wir entwerferische Impulse und formulieren Projektziele. Wir lassen Nutzbares stehen, setzten Neumaterial dort ein, wo es am effektivsten wirkt, experimentieren mit Baumaterialien, die CO2‑arm oder ‑speichernd sind, untersuchen passive Energiesysteme und suchen Synergien zwischen Architektur und Haustechnik. Wir planen für lange Lebenszyklen, um gängige Anwendungen in der Baubranche kritisch zu hinterfragen und eine Nutzungsflexibilität als Ausgangslage zu verankern.
Wir wenden eine ökologische Betrachtungsweise auf die Architektur an. Neue Bauwerke sollen bestehende Lebensgrundlagen schonen und im Sinne einer Reparatur neue Grundlagen schaffen. Unsere Wohnräume und Ernährungssysteme sind als Bestandteile eines globalen Lebensnetzes zu gestalten. Produktionsstätten, Wälder und Landwirtschaftsflächen sind mit neuen Wohnquartieren in eine sinnvolle Beziehung zu bringen.
Wir gehen Gestaltungsthemen intersektional an. Wir sind daran interessiert, Räume zu schaffen, in denen sich unterschiedliche Menschen inkludiert und befähigt fühlen. Uns interessieren Bauwerke, die Nutzungsneutralität aufweisen und eine Aneignung für künftige, selbstgemachte Anpassungen ermöglichen.
2024 Werkstatt «Territoriale Strategien» @ETH Studio «Waste Ecologies», Studio Céline Baumann, Zürich
2024 «Ein Gartenarchipel - Welche Rolle spielen kleinteilige Gemüsegärten in der Entwicklung nachhaltiger Stadtlandschaften?», Toolkit fürs Gartenkollektiv plankton, Basel & Umgebung
2024 Gründung Cabineta Architektur + Stadtforschung, Basel
Architektin, Forscherin und Queer-Feministin Vesna Jovanović gründete Cabineta im Jahr 2024 als Arbeitsraum zur Entwicklung und Erprobung inklusiver und ökologisch verantwortungsvoller Interventionen in der gebauten Umwelt. Wir begleiten Individuen, Unternehmer:innen, Baukommissionen, Ämter und Institutionen durch bauliche Transformationsprozesse, die Ressourcen schonen, Abfall vermeiden und einen gesellschaftlichen Mehrwert schaffen.
Unser Büro ist ein Ort, um Ideen zu gründen und auszudenken. Wir stellen aktuelle Untersuchungen aus, diskutieren gemeinsam, archivieren Wissen, um es neu zu ordnen und anzuwenden. Cabineta ist zugleich eine Wunderkammer und ein eigenes Zimmer im woolfschen Sinne—ein Ort, an dem man in Ruhe arbeiten und sich entfalten kann.
Als Arbeitgeber:in möchten wir ein durchmischtes, kreatives und sorgfältig arbeitendes Team aufbauen, das unseren Beruf als gesellschaftliche Dienstleistung versteht.